Von Oberstdorf nach Meran | |
„Verrückte Ideen zu spinnen ist wunderbar…“
und so setzte uns Freund Bernd H. aus Gt. den
Floh ins Ohr, die Alpen zu Fuß von
Oberstdorf nach
Meran
zu überqueren. Anne und ich machen uns mit je 5
bzw. 6,2 Kg auf dem Rücken auf den Weg. |
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Tag 1: Oberstdorf – Holzgau, 8,5 h – 22 km –
1.250 Hm bergauf
Bei sonnigem Wetter starten wir an der
Nebelhornbahn. Die ersten acht Kilometer bis
in die
Spielmannsau sind relativ flach, dann aber
stark ansteigend. Drei Kreuze im Gedenken an
abgestürzte Wanderer lassen uns vorsichtig den
Tobel,
die wildeste Lawinenschlucht des Allgäus,
hinaufsteigen. Nach 4,5 h erreichen wir
schweißgebadet die
Kemptner
Hütte. Nach weiteren 130 Hm überqueren wir
das Mädlejoch, die Grenze zu
Österreich und nach drei Stunden Abstieg
unser Etappenziel
Holzgau
im Lechtal. Sehr schön und günstig (22,-EUR)
wohnen wir bei Frau Knittel. |
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Start der Tour in Oberstdorf | |
Hinauf geht es in das Trettachtal, Schnee inklusive | |
Nach der Kemptner Hütte und dem Mädlejoch sind wir in Österreich | |
Tag 2: Holzgau – Zams, 9 h – 15 km – 1.360 Hm +
1.9oo Hm bergab
Unsere schwerste Etappe. Mit dem Großraumtaxi
fahren wir von
Holzgau bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte. Hier beginnt unser zweistündiger Aufstieg zur
Memminger
Hütte. Nach weiteren sehr schweren 350 Hm
und eineinhalbstündiger Kraxelei, z. T. auf
allen vieren, erreichen wir die
Seescharte (2599m). Aber der Abstieg nach
Zams im
Inntal ist noch schlimmer. 1.900 Hm bergab,
nur Gestein, Serpentinen und ausgesetzte Steige.
Allerdings immer wieder tolle Ausblicke. Zum
Abendessen im Restaurant muss ich aufgrund
heftigen Muskelkaters die Treppe rückwärts
hinunter gehen. |
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Aufstieg zur Seescharte(2.599). Im Hintergrund die Memminger Hütte | |
Anne es bald geschafft, noch zwei Meter und der Blick.. | |
…und der Blick in das
Inntal
ist sagenhaft |
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Der Panoramaweg auf dem Krahberg | |
Das letzte Haus im Pitztal, Start der nächsten Etappe… | |
Tag 4: Mittelberg – Vent, 9 h – 20 km – 1.400 Hm
+ 1.100 Hm bergab |
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Start im Morgengrauen und Anne am Seil |
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Der Weg von Braunschweiger Hütte zum Pitztaler Jöchel | |
Die Gletscherwelt im
Ötztal |
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Abstieg zum Rettenbachferner | |
Tag 5: Vent –Vernagtstausee, 8h – 19 km – 1.300 Hm +
1.300 Hm bergab Die letzte Etappe. Mit leichtem Nieselregen steigen wir zur Martin-Busch-Hütte (2500m) bergauf. Nachdem wir unsere Regenhosen angezogen haben, können die Schneeschauer uns nicht ärgern. Die Similaunhütte auf 3.020 Metern, der höchste Punkt unserer Wanderung, erreichen wir nach 5,5 Stunden und bei Sonnenschein. Den Weg zur Fundstelle des Ötzi sparen wir uns aus Zeitgründen. Nach einer Stärkung auf der Hütte beginnt der Abstieg zum Vernagtstausee im Schnalstal, dem Ziel unserer Wanderung. Die ersten 400Hm des Abstieges sind hammerhart, dann aber über Almen und Geröll einigermaßen erträglich. Eine letzte Rast gibt es in der Jausenstation Tisenhof, bevor uns der Bus in Richtung Meran nach Naturns im Vinschgau bringt. Hier gönnen wir uns einen Erholungstag |
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Auf – und Abstieg zur
Martin-Busch-Hütte |
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Ziel in Sicht. Der Vernagt Stausee im Schnalstal | |
Fazit: Eine Hochgebirgswanderung die uns alles abverlangte,
eine Wanderung mit fantastischen Ausblicken und
mit netten Mitwanderern, die wir immer wieder
unterwegs trafen. |